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In Deutschland gibt es noch die "Gelbe Tonne" für Verpackungen. Dazu gehören Shampoo-Flaschen, Milchtüten, Plastiktüten und so weiter. Knapp die Hälfte dieses Materials kann man wiederverwerten, der Rest wird verbrannt. In der Schweiz gibt es solche Sammlungen kaum.
Was übrig bleibt, ist Restmüll. In vielen Ländern darf man das nicht mehr einfach in eine leere Grube oder Müll-Deponie kippen, sondern man muss ihn verbrennen. Die Asche muss zudem fachgerecht gelagert werden, damit keine Giftstoffe daraus in die Umwelt gelangen.
Giftige Sachen gehören nicht in normale Mülltonnen sondern in eine besondere Sammlung, damit man sie bei einer sehr hohen Temperatur verbrennen und damit unschädlich machen kann. Oft gibt man diesen Sachen den Namen "Sondermüll".
Hier wird in Shanghai Abfall zum Recycling gebracht.
Auch ein Schiffswrack ist Abfall, wie dieses an der Küste von Fuerteventura.
Diese Leute in Indien werden Müll los, indem sie ihn verbrennen.
Wasser-Becher beim Marathon in Boston in den USA. Viele Becher werden auf den Boden geworfen.
Ein alter Fernseher, in der Landschaft entsorgt.
Nicht alle giftigen Stoffe tragen einen Totenkopf auf der Verpackung. Auch Malerfarben und viele andere Stoffe gehören dazu.
Bei einem Gymnasium in Rheinland-Pfalz : Nach dem Abitur feiern die Schüler und machen Streiche.
Das Abitur ist ein Schulabschluss in Deutschland . Oft meint man damit auch das Zeugnis selbst. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "abgehen wollen‟. In Österreich und in der Schweiz nennt man den Abschluss die Matura. Dieses Wort heißt so viel wie "Reife".
Mit dem Abitur soll ein Schüler reif genug sein, um eine Hochschule zu besuchen, also zum Beispiel eine Universität . Mit dem Abitur darf man jedes Fach an jeder Hochschule studieren. Darum nennt man das Abitur auch die Allgemeine Hochschulreife.
In Deutschland muss man 12 oder 13 Jahre zur Schule gehen, um das Abitur zu bekommen. Normalerweise bekommt man das Abitur am Ende des Gymnasiums oder einer vergleichbaren Schule . Was man genau tun muss, um das Abitur zu erhalten, das hängt vom Bundesland ab. Man muss aber am Ende der Schulzeit immer mehrere schriftliche und mündliche Prüfungen machen.
Wer es in seiner Schulzeit nicht gemacht hat, kann aber auch als Erwachsener das Abitur nachholen. Das geht zum Beispiel an einer Abendschule. Das heißt: Man arbeitet am Vormittag und besucht abends die Schule.
Das Abitur ist der höchste Schulabschluss in Deutschland. An manchen Schulen gibt es zusätzlich internationale Schulabschlüsse, die in verschiedenen Ländern anerkannt werden.
Neben dem Abitur gibt es noch einen weiteren Schulabschluss, mit dem man auch eine Hochschule besuchen darf. Das ist die Fachhochschulreife. Für die Fachhochschulreife muss man normalerweise ein Jahr weniger lang zur Schule gehen. Man hat etwas weniger Unterricht in der Schule, dafür muss man aber immer beweisen, dass man schon einmal gearbeitet hat: Man bekommt die Fachhochschulreife also nur, wenn man schon einmal ein längeres Praktikum gemacht hat oder einen Beruf erlernt hat.
Mit der Fachhochschulreife kann man dann nur an Hochschulen für angewandte Wissenschaften studieren , an Universitäten nur in Ausnahmefällen.
Das Abitur, wie wir es heute kennen, wurde im 19. Jahrhundert erfunden. Damals erhielten es nur sehr wenige Schüler: höchstens einer von hundert. Heute sind es viel mehr, etwa 40 von hundert Schülern. Nimmt man die Fachhochschulreife hinzu, sind es sogar 50 von hundert Schülern, also jeder zweite.
Auf diesem Weg sieht man einen breiten Weg, der eine Kurve nach links macht. Im Innern der Kurve sieht man einen kleinen Trampelpfad. Dort laufen wohl viele Menschen zur Abkürzung.
Eine Abkürzung verkürzt etwas. So eine Abkürzung kann zum Beispiel ein kürzerer Weg sein als der normale oder eine kürzere Schreibweise eines Wortes. Ein Wanderer geht geradeaus über die Wiese anstatt der Straße mit der Kurve zu folgen, oder ein Autofahrer kennt einen Schleichweg durch ein Wohngebiet. Damit kommt man schneller von einem Ort zum anderen.
Man kann auch im übertragenen Sinn von einer Abkürzung sprechen. Wer eine Sache nicht so macht, wie es eigentlich sein soll, der nimmt eine Abkürzung. Er kürzt sich die Zeit oder den Aufwand ab.
Was ist eine Abkürzung bei Wörtern?
Meistens denkt man aber bei einer Abkürzung an ein Wort , das nicht ganz ausgeschrieben wurde. Menschen finden es oft zu mühsam oder langwierig, ein langes Wort zu schreiben. Oder sie wollen Platz sparen, etwa in einem gedruckten Buch. Beim Lesen muss man dann wissen, was die Abkürzung bedeutet.
Die Abkürzung für das Wort Abkürzung selbst lautet "Abk.". Man beendet solche Abkürzungen mit einem Punkt. Manchmal lässt man auch Buchstaben aus, schreibt aber noch einen vom Ende des Wortes: Dr. ist die Abkürzung für Doktor.
Wenn man mehrere Wörter abkürzt, dann schreibt man oft nur die Anfangsbuchstaben. Zum Beispiel: ARD für Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands, oder ZDF für Zweites Deutsches Fernsehen, oder ETH für Eidgenössische Technische Hochschule. Auch die Namen von politischen Parteien kürzt man so ab: SPD für Sozialdemokratische Partei Deutschlands oder ÖVP für Österreichische Volkspartei. Abkürzungen von solchen Namen haben am Schluss keinen Punkt.
Abkürzungen sind aber nicht immer gut für die Leser. Sie kennen vielleicht nicht die Bedeutung der Abkürzung. Am häufigsten kommen vor:
usw. für "und so weiter", in der Schweiz auch etc. für etcetera, das bedeutet ebenfalls "und so weiter",
z. B. für "zum Beispiel",
v. a. für "vor allem",
d. h. für "das heißt",
ca. für "circa". Das bedeutet "ungefähr" und wird wie "zirka".
In der Mathematik und der Physik braucht man viele Abkürzungen für die Maßeinheiten . Man schreibt sie ohne Punkt: km für Kilometer, m für Meter , kg für Kilogramm . In wissenschaftlichen Fächern gibt es Abkürzungen, die nur Fachleute kennen und brauchen. Abkürzungen machen zwar das Lesen weniger flüssig, dafür gibt es weniger zu schreiben.
Parkour-Läufer sind Meister darin, Abkürzungen zu nehmen.
Die Abkürzung "Hbf" bedeutet Hauptbahnhof.
Diese Süßigkeit "Hanuta" bedeutet Haselnusstafel .
"HARIBO" steht für die Firma Hans Riegel Bonn.
Dieser Aborigine führt Touristen zum heiligen Berg Uluru . Er zeigt ihnen die alten Felsmalereien und erklärt ihnen, wie sein Volk früher lebte.
Die Aborigines sind die Ureinwohner Australiens . Sie wanderten vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren in Australien ein. Es gab einige Hundert verschiedene Stämme. Ab dem Jahr 1788 drangen Europäer in Australien ein und waren stärker als die Aborigines. Ab dann hatten die Aborigines im Land nicht mehr viel zu sagen. Das Wort Aborigines bedeutet im Englischen auch ganz allgemein Ureinwohner.
Heute gibt es nur noch im Norden von Australien Aborigines, die so leben wie früher. Sie führten einen sehr langen, harten Kampf: Sie wollten die gleichen Rechte haben wie die Weißen und wieder selber über ihr Leben bestimmen.
Hör's dir an
Hör's dir an
Abraham mit seinem Sohn Isaak, den er opfern sollte.
Abraham ist ein wichtiger Mann im Judentum , im Christentum und im Islam . Er soll über tausend Jahre vor Jesus gelebt haben. Aus seinem ersten Sohn Ismael sind die Völker des Islam entstanden. Sein zweiter Sohn Isaak gründete das jüdische Volk . Somit ist Abraham auch wichtig für die Christen.
Das Judentum, das Christentum und den Islam nennt man deshalb auch die abrahamitischen Religionen . Alle drei Religionen berichten, dass Abraham Gottes Stimme gehört hat. Sie sind sich auch darin einig, dass Gott Abraham befohlen hat, Abrahams eigenen Sohn zu opfern.
Inhaltsverzeichnis
1 Was hat Abraham erlebt?
2 Welche Bedeutung hat die Geschichte von Abraham im Judentum?
3 Welche Bedeutung hat die Geschichte von Abraham im Christentum?
4 Welche Bedeutung hat die Geschichte von Abraham im Islam?
Was hat Abraham erlebt?
Seine Geschichte steht ausführlich im ersten Teil der Bibel , dem Alten Testament: Abraham und seine Frau Sarah waren Chef einer Familie von Nomaden . Sie züchteten Schafe und Ziegen und zogen mit ihren Herden, ihrer Familie und mit allen Dienern von einer Wasserstelle zur anderen. In den Dörfern tauschten sie Wolle , Fleisch und Käse gegen Werkzeuge , Waffen und Nahrungsmittel . Die Gegend gehört heute zu den Ländern Iran und Irak .
In einer Nacht soll Gott zu Abraham gesprochen haben: "Zieh von hier weg in ein unbekanntes Land. Ich werde dir den Weg zeigen. Dort mache ich dich zu einem großen Volk." Abraham ließ alles zur Reise bereitmachen und nahm seine Sippe mit den Dienern und die Herden mit. Der Weg führte sie in das heutige Land Israel . Als Zeichen für das Bündnis mit Gott sollte Abraham sich selber und später seinen Jungen die Vorhaut am Penis abschneiden. Das nennt man Beschneidung.
Das erste Kind bekam Abraham erst als alter Mann. Der Junge hieß Ismael. Seine Mutter war aber nicht Sarah, sondern die Dienerin Hagar. Seinen zweiten Sohn bekam er zusammen mit seiner Frau Sarah. Sie nannten ihn Isaak.
Dann sagte Gott zu Abraham, er solle seinen Sohn Isaak töten. Das nennt man ein Opfer. Abraham gehorchte Gott. Er ging mit Isaak auf einen Berg und baute einen Altar. Das ist ein Tisch aus Stein. Darauf band er Isaak fest und wollte ihn mit dem Messer töten und nachher verbrennen. Da rief ein Engel vom Himmel , er solle dies nicht tun. Darauf fand Abraham in den Büschen ein männliches Schaf. Das nennt man einen Widder. Er schlachtete dann den Widder und ließ dafür Isaak leben. Darauf versprach der Engel , Gotte werde ein großes Volk aus Abraham machen.
Abrahams Sohn Isaak segnet seinen Sohn Jakob auf einem Gemälde aus dem 17. Jahrhundert.
Welche Bedeutung hat die Geschichte von Abraham im Judentum?
Abraham ist der Urvater aller Juden. Sein ehelicher Sohn war Isaak. Isaaks Sohn war Jakob. Jakob hatte 12 Söhne. Diese 12 Söhne bildeten die 12 Stämme Israels. Von ihnen stammen alle Juden ab. Also stammen alle Juden von Abraham und Sarah ab.
Gott hatte Abraham befohlen, auch seine Söhne zu beschneiden. Seither tun das alle jüdischen Eltern . Dies geschieht am achten Tag nach der Geburt . Der Mann, der die Beschneidung vornimmt, ist der Mohel. Die Familie feiert den Anlass mit einem Fest. Die Beschneidung bedeutet auch, dass die Menschen wieder mit Gott vereint sind, nachdem Adam und Eva aus dem Paradies ausgesperrt wurden.
In der Geschichte von Isaak sehen die Juden keine Opferung, denn Isaak wurde ja gar nicht geopfert. Es ging darum, das Abraham Gott wirklich vertraute. Gott versprach Abraham ein großes Volk zu werden, trotzdem sollte er den Sohn aus seiner Ehe töten. Dies war ein Widerspruch. Abraham entschied sich nicht für die Logik, sondern für das Vertrauen auf Gott. Dies zeigte seinen tiefen Glauben. Die Juden feiern das Andenken in der zweiten Nacht des Pesachfests an Ostern .
Welche Bedeutung hat die Geschichte von Abraham im Christentum?
Jesus wird als direkter Nachkomme von Abraham beschrieben. Wenn man von Jesus zu seinem Vater Josef und weitere 27 Generationen hinaufsteigt, kommt man zu Abraham. Jesus war also ein direkter Nachkomme von Abraham und somit ein wirklicher Jude.
Die Opferung Isaaks durch Abraham ist für die Christen sehr wichtig. Sie sehen darin eine ganz ähnliche Geschichte wie die mit Jesus am Kreuz: Gott Vater opfert seinen Sohn Jesus. Wenn Fachleute die beiden Erzählungen miteinander vergleichen, finden sie sehr viele Ähnlichkeiten.
In jeder katholischen Kirche steht vorne ein Altartisch. Der Altar erinnert einerseits an die Opferung von Isaak. Andererseits erinnert er aber auch an das Opfer von Jesus am Kreuz. Im Abendmahl wird dieses Opfer in der katholischen Kirche immer neu gefeiert.
Welche Bedeutung hat die Geschichte von Abraham im Islam?
Muslimische Jungen am Beschneidungsfest
Im Koran ist die Geschichte von Abraham viel kürzer beschrieben. Es gibt auch gewisse Unterschiede: Abraham heißt im Koran Ibrahim. Der Name des Sohnes, den Abraham opfern sollte, ist nicht bekannt. Im Koran ist es eher Ismael, den Ibrahim opfern sollte.
Die Erinnerung an das Opfer feiern die Moslems am Opferfest . Es ist eines der beiden höchsten islamischen Feste. Es findet nicht immer am selben Datum statt, weil es sich nach dem Mondkalender richtet. Die Moslems töten dann ein Tier und essen es gemeinsam, wie Abraham es mit seinen Freunden gemacht hat.
Die Moslems beschneiden ihre Jungen zwischen dem siebten Tag nach der Geburt und dem 14. Lebensjahr. Dazu gehört ein großes Fest. Die Beschneidung verbindet alle männlichen Moslems miteinander als körperliches Zeichen.
König Ludwig der Vierzehnte , auf dem Stuhl, mit seiner Familie . Das Bild wurde von einem unbekannten Maler im 17. Jahrhundert gemalt. Angeblich hat Ludwig gesagt: "Der Staat bin ich." Das stammt so nicht von ihm, aber es hätte gut gepasst.
Absolutismus nennt man einen bestimmten Zeitabschnitt in der Neuzeit. Die Zeit des Absolutismus war im 17. und 18. Jahrhundert . Absolutismus ist eine bestimmte Art zu herrschen. Aus der Kunst ist diese Zeit auch als Barock bekannt. Man spricht auch von einer Epoche .
In einer absoluten Monarchie macht ein einziger Mensch Gesetze für einen Staat , ohne andere zu fragen. Das Wort "absolut" kommt aus dem Lateinischen und heißt "lösgelöst". Der absolute Herrscher handelt also losgelöst von Gesetzen. Er befolgt keine Regeln, sondern macht sie alle selber.
Ludwig der Vierzehnte war ein solcher König in Frankreich . Er glaubte, dass Gott selbst ihm das Königtum verliehen hatte. Das nennt man auch "Gottesgnadentum". Ludwigs Wille war das Wichtigste im Staat. Er allein war der Gesetzgeber und auch der höchste Richter . Er brauchte niemandem etwas zu begründen und hatte immer recht, denn er war ja von Gott eingesetzt. Viele andere Herrscher in Europa ahmten das nach. Sie herrschten unumschränkt, also absolut. So erhielt auch die ganze Epoche ihren Namen: der Absolutismus.
Manche Monarchen waren für ihre Zeit sehr fortschrittlich und wollten das Leben der Untertanen verbessern. Für sie gibt es den Ausdruck "aufgeklärter Absolutismus". Allerdings entschieden auch sie letzten Endes allein, was im Land passieren sollte. Manchmal konnten sie das Land vor allem deshalb verändern, weil sie absolut regierten.
In der Französischen Revolution nach dem Jahr 1789 wurde der übernächste König, Ludwig der Sechzehnte, gestürzt. Damit ging die Zeit des Absolutismus langsam zu Ende. Nach diesem Umbruch konnten in immer mehr Ländern Europas die Bürger in der Politik mitbestimmen. Seit dem 20. Jahrhundert sind die meisten Staaten in Europa Republiken . Doch noch heute gibt es absolute Monarchen, die ohne Parlament regieren.
Das prächtige Schloss Versailles von Ludwig dem Vierzehnten : Es gilt als Symbol für den Absolutismus.
Friedrich Wilhelm der Erste stärkte seine Herrschaft über Brandenburg .
Joseph der Zweite des Heiligen Römischen Reiches war ein angeblich aufgeklärter Monarch .
Auch Katharina die Zweite von Russland galt als aufgeklärte Monarchin.
Der König von Saudi-Arabien , Salman, regiert immer noch absolutistisch.
Dieses Gemälde stammt aus dem Jahr 1915 und wurde von Kasimir Malewitsch gemalt. Das schwarze Rechteck ist düster, starr, standfest. Das blaue Dreieck hingegen ist kleiner, aber lebendiger und beweglicher. Es dringt in das Rechteck ein. Man kann viele Ähnlichkeiten in der Wirklichkeit wiederfinden: Wo etwas starr und unbeweglich ist, da kommt immer wieder etwas Neues, Lebendiges hinzu.
Abstrakte Kunst nennt man oft auch gegenstandslose Kunst . Kunstwerke wie etwa Statuen oder Gemälde zeigen oft etwas, das man sofort erkennt: einen Gegenstand wie ein Haus oder einen Tisch, ein Tier oder einen Menschen , oder eine Landschaft. Abstrakte Kunst zeigt so etwas aber nicht.
Bei der Abstrakten Kunst geht es um Formen und Farben . Wer sich so ein Kunstwerk anschaut, kann etwas fühlen oder über etwas nachdenken: Eine bestimmte Farbe wie Rot erinnert ihn an etwas Kraftvolles oder Gefährliches. Was genau für ihn kraftvoll oder gefährlich ist, kann er sich selbst vorstellen.
Das Wort abstrakt bedeutet so viel wie "wegziehen" oder "loslösen". Die Abstrakte Kunst ist also "losgelöst vom Gegenständlichen". Der Künstler will etwas zeigen, ohne dass er konkrete Dinge, Menschen, Tiere und so weiter malen muss.
Was ist Kunst, wenn sie nicht abstrakt ist?
Ein gezeichneter Zaunkönig. Das Bild stammt aus einem Werk für Vogelkundler aus dem Jahr 1859. Vor über 150 Jahren konnte man kaum Vögel fotografieren, weil die Kameras und Filme noch nicht so gut waren. Diese Zeichnung ist ein Beispiel für eine gegenständliche Darstellung.
Mit Bildern oder Statuen will man oftmals genau zeigen, wie etwas aussieht. Wissenschaftler wollen zum Beispiel wissen, wie eine bestimmte Vogelart aussieht. Heute macht man ein Foto , früher hat man Vögel gezeichnet. Solche Zeichnungen waren nicht unbedingt Kunst: Sie haben nur gezeigt, wie so ein Vogel aussieht.
Kunst geht einen Schritt weiter. Sie zeigt nicht nur das Sichtbare, sondern sie will auch etwas beim Betrachter auslösen und bewirken. Kunst soll auch Gefühle oder Stimmungen auslösen. Eine schöne Landschaft bewirkt eine andere Reaktion beim Betrachter als ein wilder Stierkampf.
Wie kam es zur Abstrakten Kunst?
"Das Nachtcafé in Arles " ist ein Gemälde aus dem Jahr 1888. Vincent van Gogh hat es gemalt. So richtig abstrakt ist das Gemälde noch nicht. Aber offensichtlich interessieren van Gogh vor allem Formen und Farben . Es ist grell im Zimmer, die kräftigen Farben "beißen" einander. Für van Gogh sind das die hässlichen Leidenschaften der Menschen.
Vielleicht hat es Abstrakte Kunst schon immer gegeben. Schon in der Steinzeit oder im Altertum hatte man auch Bilder mit Schnörkeln, Linien und anderen Formen, die nicht gleich etwas dargestellt haben.
In den Jahren um 1850 hat man die Fotografie erfunden. Wer etwas genau darstellen wollte, brauchte keine Zeichnung mehr. Manche Künstler dachten sich darum: Wie kann ich mit der Kunst noch etwas Besonderes machen, etwas, was man mit einen Foto nicht kann?
Für diese Künstler war es nicht mehr so wichtig, einen "Gegenstand" richtig zu malen. Wichtiger waren Formen und Farben, die etwas betonen. Auch damit kann man Gefühle ausdrücken und den Betrachter anregen, selber etwas zu empfinden. Abstrakte Kunst geht deshalb noch einen Schritt weiter.
Manche Kunstwerke sind besonders wegen der Art, wie mit Farben gearbeitet wurde. Eine Farbe erscheint möglicherweise immer wieder an verschiedenen Stellen, und sie steht für einen Gedanken oder ein Gefühl. Das ganze Bild wird zusammengehalten von der Farbe. Oder aber eine Form verbindet etwas im Bild, wie ein Kreis oder eine Linie .